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Segeln und Leben auf dem Segelschulschiff "Greif"

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Vortrag des Kapitäns der
"SSS Greif" Wolfgang Fusch lesen Sie hier

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Flyer SSS Greif

Segeln und Leben auf der "Greif"

Unter diesem Motto stand der Vortrag des Kapitäns Wolfgang Fusch, zu dem die Marinekameradschaft Zerbst am Freitagabend eingeladen hatte.
47 Gäste aus Zerbst, Roßlau, Köthen und Merseburg folgten aufmerksam den interessanten Ausführungen des Kapitäns. Sein Vortrag war eine Zeitreise von 1951 bis in die heutige Zeit. Doch der Reihe nach. Wolfgang Fusch stammt aus Sebnitz, quasi ein Sachse auf Seefahrt. Seit 1970 mit der Seefahrt und dem Meer verbunden war er bei der Handelsmarine und der Volksmarine der DDR zu Hause und heuerte als Bootsmann auf dem Segelschulschiff „Wilhelm Pieck“ an. Hier ging seine Laufbahn bis zum 1. Nautischen Offizier, ehe er 1984 sich anderen Aufgaben widmete. Im Jahr 2000 kam er als Kapitän auf das, nun SSS „Greif“ genannte, Schiff zurück. In einem kurzweiligen Vortrag erfahren die Gäste viel Wissenswertes über den Segler. Der Kapitän spannte einen geschichtlichen Bogen von der „W.Pieck“ bis zur „Greif“. In seinem Vortrag kam auch sehr deutlich zum Ausdruck, das SSS „W.Pieck“ und SSS „Greif“ unwiderruflich in ihrer Geschichte miteinander verbunden sind. So wissen wir jetzt, dass es sich bei dem Zweimaster um eine Schonerbrigg handelt, welche aus Stahl gebaut und 41 Meter lang ist. Auch das die „Greif“ als Rahsegler bezeichnet wird, weil am Fockmast (Vordermast) die Segel Quer zum Schiff angeschlagen sind, während der hintere Großmast Schratsegel, also längst getakelte Segel führt. Die Segelfläche beträgt 570 qm und verteilt sich auf 15 Segel. Die Geschwindigkeit reicht bis 14 Knoten (26 km/h).
1951 wurde dieser Segler unter dem Namen „Wilhelm Pieck“ in den Dienst gestellt. Auf ihm wurden zahlreiche Matrosen geschult und für das Seemannsleben ausgerüstet. Den Namen „Greif“ bekam das Schiff 1991. Er rührt aber nicht vom Vogel Greif dem Fabelwesen, sondern vom Heimathafen und Eigner, der Hansestadt Greifswald. Wir erfuhren, dass der Segler in 20 Jahren von 1991 bis 2011 über 130 000 Sm mit ca. 40 000 Mitseglern zurückgelegt hat. Das heißt auch, dass dieser Segler etwas ganz besonderes für Aktivurlauber ist. Es geht immer dahin, wohin die Wellen das Schiff tragen, aber meistens werden Häfen der Ostsee angesteuert. Der Kapitän berichtete über sein altes und neues Leben an Bord dieses Segelschulschiffes in anschaulichen Bildern. Er sprach von herkömmlicher Navigation auf diesem Schiff, bis zur modernsten Technik, welche heute an Bord ist. Aber der Sextant und die Seekarten gibt es trotzdem noch an Bord. Für Interessenten gilt, wer Abenteuer pur erleben will, sollte einen Segeltörn mitmachen. Für 80 € pro Tag ist der schon zu haben, man ist dann Mitsegler und Aktivurlauber, wobei hier „Aktiv“ großgeschrieben wird, und „Einspleißen“ auf seemännisch heißt. Da ist man durchaus mal Bootsmann und schrubbt auch das Deck, denn man ist Teil der Besatzung auf Zeit. Man lernt Segel setzten, einige Seemannsknoten und maritimes Brauchtum kennen. Unter fachkundiger Anleitung lernt man Seefahrt unter Segeln, das harte Arbeitsleben an Bord, Schlafen in Kojen oder gar Hängematten, und auch Geselligkeit an Bord.
Die „Greif“ nimmt jährlich an Regatten teil, hat z.B. 2006 zwei Siege von 3 Regatten eingefahren und sie ist auch auf einer Briefmarke der Deutschen Post verewigt, und wurde 2005 zur schönsten Briefmarke gekürt. Eins jedenfalls ist nach diesem Abend auch sicher, die Marinekameraden werden einen Tagestörn unter Kapitän Fusch im Jahr 2016 buchen, denn einen tollen Anblick gibt dieser Segler nur „Unter Vollzug“, heißt alle Segel gesetzt. Um das zu erleben sind wir dabei. Der Kapitän beließ es nicht bei seinen Erzählungen, sondern er beantwortete alle Fragen der Gäste und er hatte auch die Stempel des Seglers mitgebracht. Damit signierte er auf vielfachen Wunsch der Gäste die mitgebrachten Kalender, Poster und Prospekte. Als Kamerad Reinhard Ribbe, Vorsitzender der MK Zerbst dem Kapitän im Namen der Gäste seinen Dank aussprach, packte dieser noch eine Überraschung aus. Eine Flagge der Hanse Sail Rostock, natürlich gestempelt und persönlich signiert; welche er feierlich der Kameradschaft für das Vereinszimmer überreichte. Apropos Hanse Sail, das Segelschulschiff „Greif“ nahm als einziger Segler an allen 25 „Hanse Sails“ in Rostock teil.
Wen das interessiert, unter sssgreif kann sich jeder informieren und auch buchen.

Grafik und andere Inhalte ausrichten mit Tabellen
SSS Greif SSS Greif SSS Greif
47 Gäste aus Zerbst, Dessau-Roßlau, Köthen und Merseburg waren der Einladung der MK Zerbst gefolgt In Wort und Bild berichtete Kapitän Wolfgang Fusch von seinem Seemannsleben auf der SSS "W. Pieck" und der SSS "Greif" Aufmerksam folgen die zahlreichen Gäste dem interessanten Vortrag
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Die Gäste folgen hier den Ausführungen zur Bedeutung des Segelschulschiffes für die DDR Hier berichtete Kapitän Wolfgang Fusch von seinem Vorgänger auf der SSS "Greif" - Kapitän Stolle, nach dem Regattasieg Kamerad Reinhard Ribbe nimmt sichtlich gerührt, das Ehrengeschenk, die "Hanse Sail" Fahne aus Rostock entgegen
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Im Anschluß signierte Kapitän Fusch Kalender, Poster etc.mit seiner Unterschrift und den Stempeln der "Wilhelm Pieck" und der "Greif" Hier drückt Kapitän Wolfgang Fusch der Fahne von der "Hanse Sail" Rostock den Stempel drauf Die Mitglieder der Kameradschaften Zerbst, Roßlau, Köthen und Merseburg im Gruppenbild mit dem Kapitän Fusch

Text und Bilder: Hans-Joachim Heinemann